Mittwoch, 18. Mai 2016

Fortsetzungsroman 2.0

Vor etwa einer Woche habe ich von meiner Geschichte das erste Kapitel gepostet. Jetzt ist es wieder so weit und das nächste Kapitel folgt. Viel Spaß damit!

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NYPD -Ein verhängnisvoller Fall


Kapitel 2

„Ja, hatte ich wieso?“, fragte Tess ahnungslos. "Die Moonters sind eine der reichsten und dadurch berühmtesten Familien von New York“, antworte ich und brachte sie dadurch in eine stille und fassungslose Phase, wo sie einen nur anstarrt und nichts mehr sagt.
Irgendwie war es belustigend, sie so zu sehen. Wäre es aus einem anderen Grund gewesen, hätten wir beide sicherlich los gelacht. „ Im Ernst jetzt?“, fragte sie und wirkte sichtlich überrascht. „ Ja, erst gestern kam ein Bericht über ihre Familie im Fernsehen…“     „Ok, ok“ unterbrach July unser Gespräch, „wir bringen sie jetzt in die Gerichtsmedizin und untersuchen dort Genaueres über ihren Tod.“
Da wir unserer Chefin so oder so nicht widersprechen sollen, befolgten wir ihre Anweisung und etwa eine Stunde später war Danny mit ihr fertig und kam hoch zu uns, um uns Genaueres über ihren Tod zu berichten. „Sie ist tatsächlich durch den Blutverlust ums Leben gekommen. Auf ihrer Wunde habe ich einen Handabdruck sichergestellt und habe ihn Nelly zum Vergleich schon zu geschickt.“ Genau in dem Moment rief Nelly zurück. Tess stellte sie gleich auf Lautsprecher und Nelly quasselte einfach drauf los: „Also ich habe einen Treffer auf dem Handabdruck gefunden und er gehört … ähm warte, sitzt ihr?“ Ich schüttelte nur den Kopf  über ihr Verhalten. „Nelly? Nein, tun wir nicht und heute haben wir ausnahmsweise keine Zeit, dich ständig raten zu lassen, also sag jetzt einfach, ok?“, unterbrach Lindsey ihren Redeschwall. „Ok, ist ja gut, er gehört zu Michael McEvans.“          „ Bitte WAS?!“, rutschte es mir raus und gleich schämte ich mich dafür.
Ok, nur damit ihr es versteht: Vor zwei Jahren wurden zwei Menschen von ihm umgebracht und gerade als wir ihn verhaften wollten, war er untergetaucht. Kurz darauf klingelte das Telefon auf einen weiteren Kanal. „Sorry Nelly“, sagte ich und schaltete um. „Spezialeinheit des NYPDs, hier ist Detective Samantha Harper, was haben sie zu melden?“,frage ich den Anrufer. „Hallo? Oh Hallo. Ich heiße Daniel Abernathy und arbeite im Springfields-Motel. Ich wollte gerade Zimmer 164 sauber machen, als ich ein totes etwa 16-jähriges Mädchen auf dem Bett fand.“ „Ok, alles klar, vielen Dank für ihren Anruf, Daniel. Wir fahren sofort dahin. Bleiben sie bitte dort, falls wir noch weitere Fragen haben sollten.“  „Ok Leute, wir haben eine neue Tote im Springfields-Motel.“ Die anderen stöhnten nur auf und ich konnte sie recht gut nachvollziehen.

Als wir endlich dort ankamen und auch das richtige Zimmer gefunden hatten, war keine Menschenseele dort zu sehen, außer unserer Toten. „Komisch, hattest du den Anrufer nicht gebeten hier zu bleiben?“,fragte mich Tess und ich nickte zustimmend. Danny ging gleich zu der Toten und ging mit dem Fingerabdruck-Pulver über ihren gesamten Rücken und es kam wieder ein Abdruck zum Vorschein. „Na, zu wem der wohl gehört?“,fragte Tess mit einem Anflug von Spott in ihrer Stimme, doch ich konnte das dieses Mal kein bisschen nachvollziehen, denn er war dieses Mal direkt über der Wunde und das hieß, dass er versucht hatte, ihr das Leben zu retten, was ihm wohl nicht gelungen war. „Also...“, begann July und kam auch in das Zimmer, „ihr Name ist Julia White…, ähm Sam?“,fragte sie erstaunt, als sie meinen entgeisterten Blick sah. „16, sie ist die Chefredakteurin der Collegezeitschrift und war schon mehrmals im Fernsehen, weil ihre Familie einen sehr erfolgreichen Fernsehsender besitzt und auch sehr reich und berühmt sind“, vollendete ich ihren Satz und konnte den Blick nicht von unserer Toten abwenden. „Woher weißt du das?“, fragte Tess mich erstaunt.
„Ich habe früher öfter Vorträge an ihrem College gehalten und sie hatte mich oft interviewt“, gab ich als Antwort. „Sie hat wohl die gleiche Todesursache wie die davor“,ließ sich Danny vernehmen. „Ihr wurde ebenfalls in den Rücken geschossen, jede Hilfe wäre zu spät gekommen … “. „Und doch hat sie welche bekommen“, fiel ich ihm ins Wort. „Der Handabdruck, den du bei ihr sichergestellt hast, ist genau über ihrer Wunde, kein Täter wäre wohl so blöd, um einen Handabdruck dazulassen, oder?“  „Schon möglich, Sam…“ Es war klar, dass sie mir nicht glaubten, er war ein Mörder, nur dass wir ihn nie hatten verhaften können. Eigentlich hatte ich sonst immer sofort eine Begründung gegeben, aber diesmal schwieg ich. Wieder schafften wir die Tote zum Revier und versuchten immer noch den gemeinsamen Nenner zwischen den beiden Toden, aber abgesehen, dass sie beiden reichen und bekannten Familien gehörten zu finden. 
Phil Corner, unser Computerspezialist, machte sich zur Aufgabe den jetzigen Wohnort von Michael McEvans rauszufinden. Ich war nicht wirklich bei der Sache, als Phil sich bei uns meldete. „Ich hab ihn: Er wohnt jetzt auf einen Campingplatz in einem grauen Wohnwagen.“ Ich warf Tess einen verwirrten Blick zu, aber sie erwiderte ihn nicht. War sie etwa sauer auf mich?
Jul schickte uns beide zu diesem. Auf der Autofahrt wagte ich Tess zu fragen, ob sie sauer auf mich sei. „Naja ich kann nur nicht glauben, dass du ihn für unschuldig hältst.“ Ich verstummte, als wir den Campingplatz erreichten. Wir mussten über den halben Platz laufen, bis wir endlich den stahlgrauen Wohnwagen erreichten. „Bereit für ein Wiedersehen?“,fragte Tess mich. Sie hämmerte mit ihrer Hand gegen die Tür des Wohnwagens. „Michael McEvans?! NYPD, machen sie auf!“, brüllte sie. „Psst“, flüsterte ich ihr zu. Wir beide verstummten und kurz darauf hörten wir Wasserrauschen. „Duscht der jetzt etwa?!“,fragte Tess spöttisch. Als wir aber dann Schritte hörten, die sich der Tür näherten, verstummten wir abermals. Die Tür öffnete sich und vor uns stand ein Mann, der nicht einmal dem Mann von vor zwei Jahren auch nur annähernd ähnlich sah. „Michael McEvans?“,fragte nun ich ihn. Ein kurzes Nicken und dann öffnete der Mann mit den Narben im Gesicht und mit einem 3-Tage-Bart seinen Mund. „Hallo Samantha.“ ..

 nächstes Kapitel folgt