NYPD- Ein verhängnisvoller Fall
Kapitel 3
Das konnte ja
wohl nicht wahr sein?! „ Für SIE war ich immer noch Detective Harper,
klar?!“, erwiderte ich ihm. Dieser musste über meine Reaktion doch grinsen. „Dürften wir reinkommen?“, fragte Tess ihn. Dieser ging zurück in seinen Wohnwagen,
was wir als Ja deuteten.
„Lasst mich raten: Ihr sucht nach einer Schusswaffe?“, fragte er und sah uns fragend an. Wir
beide sahen uns an. Woher wusste der das jetzt schon wieder? „Tja, da konntet ihr
leider lange suchen, hier war keine und ich besaß keine“, antwortete er selbst
auf seine selbst gestellte Frage.
"Wo waren sie gestern zwischen 8 und 11
und mittags zwischen 12 und 14 Uhr?“, fragte ich ihn. „Naja… gestern war ich
witziger Weise in der Nähe der Park Avenue und gegen Mittag in Downtown in der
Nähe des Springfields Motels.“ Er machte eine kurze Pause und bemerkte den
Blick, den ich Tess zuwarf. „Ich weiß, was ihr jetzt denkt, aber ich war nur
dort in der Nähe und als ich die Schüsse hörte bin ich hin gegangen.“ Nun war
ich verunsichert. „Vielen Dank für ihre Aussage“, antwortete Tess für mich. „Falls wir noch Fragen haben sollten, rufen wir sie an."
Wir gingen wieder zurück zu unserem Wagen, doch genau dann ertönte weiter weg ein Schuss. „Will dieser Typ uns jetzt verarschen?“, fragte Tess mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich blieb jedoch nicht lange dort stehen, sondern rannte auf die Stelle zu, wo ich den Schuss vernommen hatte. Dort angekommen war ich jedoch nicht die erste, die diesen Schuss gehört hatte: Ein Mann beugte sich über das Mädchen. Ich ging näher und erkannte den Mann: Michael McEvans, dieser sah kurz auf und half ihr dann weiter. Ich sah mir dieses Mädchen genauer an und erkannte sie sofort : Felictity Harper, meine 14-jährige Cousine. „Nein, nein, nicht du!“, flüsterte ich erschrocken und mir rollten die ersten Tränen die Wangen runter. „Du kennst sie?“, fragte er mich erstaunt. „Ja sie heißt Felictity und ist meine Cousine.“ „Oh“, antwortete dieser und hatte kurz einen tröstenden Unterton in der Stimme. Tess war mir gefolgt und rief den Krankenwagen.
Die darauf folgenden Stunden war ich im "Metropolitan Hospital" und wartete auf ein Zeichen der Ärzte. Eine so schwerliegende Operation konnte bei so jungen Mädchen oft zum Tod führen.
Einer der Ärzte, Dr. Evan Anderson, mit dem wir oft schon zu tun hatten in anderen Fällen, kam aus dem OP- Bereich zu mir. "Sie schafft es und wird wieder vollständig gesund.“ Mit diesen Worten fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen.
Ich
musste wieder aufs Revier doch meine Nerven waren an dem Tag echt am Ende und
genau dann als ich wohl meinen Tiefpunkt erreicht, denn ich versuchte
einen anständigen Bericht auf die Reihe zu kriegen, klingelte das Telefon
erneut und eine sehr aufgeregte Frauenstimme war zu vernehmen. „ Hallo? Äh ja
hier spricht Eleanor Fiser und ich war gerade auf dem Weg nach Hause als ich in
der einen Seitengasse ein blutendes Mädchen sah. Bei ihr war ebenfalls ein Mann,
der sich um sie gekümmert hat.“ „ Ok, ganz ruhig Eleanor, wo genau ist die
Straße?“, redete ich erstmal beruhigend auf sie ein. „ Es war… die fünfzehnte
Straße West“, kam es von der anderen Seite der Leitung. „ Gut, vielen Dank für
ihren Anruf, wir machen uns sofort auf den Weg, sie können schon nach Hause
gehen, schönen Nachmittag noch.“ Also trommelte ich erneut unser Team zusammen
und wir fuhren zu der Straße. Dort angekommen lehnte das Mädchen an einer Wand
von einem Gebäude und bei ihr war ein Mann. Ohne ihn von vorne zu sehen,
erkannte ich sofort um welchen Mann es sich handeln musste. Als dieser Schritte
von hinten hörte, dreht er sich kurz nach hinten um und ich habe Recht gehabt:
es war Michael McEvans. Ich ging neben ihn um den Puls des Mädchens zu
überprüfen als mir ihre Zugangskarte für das NYPD auffiel. Darauf war ihr Name,
ihr Alter und ein Bild von ihr zusehen, ebenfalls ihr Rang auf dem Revier:
Undercover-Detective der Drogeneinheit. „ Oh mein Gott“, stieß ich hervor, aber
nicht nur wegen der Zugangskarte sondern auch weil sie keinen Puls mehr hatte. „
Michael… sie ist Tod“, stoße ich unter zusammengepressten Lippen hervor. Tess
stand hinter uns und ließ ihren Blick über den Boden schweifen, bis ihr Blick
an einer Patronenhülse hängen blieb. Danny ging ebenfalls zu uns, um das
Mädchen in die Gerichtsmedizin zu bringen. July kam an um Informationen über unser
Opfer zu hören. „ Ihr Name war Caitlin Monrose, 15, sie war Undercover-Detective
vom NYPD, sie gehörte zu der Drogeneinheit“, gab ich ihr Informationen. „ Sie
gehörte zu uns?“, fragte Jul überrascht. Ich gab ein Nicken als Antwort. Wir mussten
natürlich dem Chef der Drogeneinheit Bescheid sagen und dieser war alles andere
als begeistert.
„Sie war nicht berühmt, wie konnte das passieren?“, fragte ich immer wieder und ging
Tess damit gewaltig auf die Nerven. „ Sag mal hast du noch andere Fragen?“,
fragte Tess mich leicht genervt „Ja, hast du den Mann dort,
Michael McEvans, gesehen?“ Na toll jetzt hatte ich sie nur noch mehr verwirrt. „Ja wieso?“, gab sie erstaunt als Antwort. „Er hat ihr geholfen, er hat
versucht ihr das Leben zu retten und du glaubst wirklich, dass er sich nicht
ändert?“ „Das habe ich nie gesagt!“, widersprach sie mir, „ Ok, anderes Thema,
wie geht es deiner Cousine?“ „ Sie erholt sich, allerdings hat sie den Täter
nicht erkannt, er hat von hinten auf sie geschossen.“ Genau da fiel mir ein
wieso ausgerechnet sie und Caitlin seine Opfer geworden waren: Beide hatten ein
Stipendium der White-Form- Academy bekommen. Um an dieses zu kommen muss man
entweder sehr gut in der Schule sein oder einen bestimmten Eignungstest ablegen
und genau diesen hatte Felicity letzte Woche gemacht. „Sag mal, kennst du die White-
Form- Academy?“, fragte ich Tess und fing sofort an die Nummer von Nelly ein zu
tippen. „Ja, die vergeben jedes Jahr ein Stipendium, wieso fragst du?“ „Caitlin
und Felicity haben dieses Stipendium bekommen.“ Nelly hob endlich ab und ich fange sofort an zu reden: „Hey, kannst du mal ganz
schnell nachschauen welche Lehrer und Schüler auf der Warteliste der
White-Form- Academy stehen?“ „Okay… das sind sehr viele… oh, der hier ist
interessant: auf dem 8. Platz ist ein gewisser Daniel Abernathy, er ist
vorbestraft und hat sich trotzdem letztes Jahr eine Waffe gekauft. Er hatte
einen Teilzeitjob im Springfields-Motel. Er hatte ebenfalls eine Tochter, Lory,
die von einem Autofahrer überfahren wurde, doch der Fahrer bekam nicht mal eine
Strafe, da er drohte das NYPD zu verklagen. Er gehörte zu einer Horde von
Staatsanwälten.“ „Das würde seine Wut auf die berühmten Familien erklären,
aber wieso tötet er die Töchter?“, sagte ich zu diesen Informationen. „Ich würde
sagen, er will die Familien genauso leiden lassen wie er damals gelitten hat.“,
gibt auch Tess ihren Beitrag dazu. Doch genau da klingelt mein Handy mit meiner
aufgeregten Tante am Telefon: „Sam? Felicity hatte einen Rückfall und musste
erneut Operiert werden. Sie liegt nun im künstlichen Koma.“ „Sie tut WAS?!“, wiederholte
ich fassungslos und fing währenddessen an zu weinen.
Fortsetzung folgt...
LF
Fortsetzung folgt...