Ein Land der
Gegensätze. Schwarz und Weiß. Arm und Reich. Freiheit und Apartheid.
Übernachtung in einem Zulu-Dorf
Der Besuch in einem Zulu-Dorf ist wie das Eintauchen in eine
andere Welt. Wir werden von einem 17-jährigen Jungen in unserer Pension
abgeholt, sein Cousin gewährt Touristen einen Einblick in das Leben der Zulu. Wir
fahren etwa eine Stunde von Eshowe in das abgelegene Dorf.
--> Hier liegt Eshowe
Die kleinen Häusergruppen einer Familie sind oft mehrere
Kilometer von den anderen des Dorfes entfernt. Jede lebt in seinem eigenen
kleinen Territorium.
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Im Vordergrund: eine der Hütten |
Wenn ein Mann um die Hand einer Frau anhält, schenkt er dem Vater Vieh und jedes Familienmitglied darf sich etwas wünschen. Ein Motorad, ein Handy, ...
Jeder Mann baut für jede seiner Frauen ein Haus.
Die Zulu verehren ihre Vorfahren, deshalb baut jede Familie
eine eigene Hütte nur für diese. Der Raum ist leer und wenn sie um etwas
bitten, opfern sie eine Ziege oder ein Huhn.
Wir parken das Auto neben dem Haus, in dem wir übernachten
werden und laufen ca. 20 Minuten zu den Häusern seiner Familie. „Heute laufen
wir nicht durch die Wiese, da leben so viele giftige Schlangen!“ Diese
Bemerkung verbessert meine Stimmung nicht gerade. Ich hasse Schlangen und
giftige erst recht.
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Drei der vier Schwestern und ein Nachbar |
Seine vier Schwestern
gehen nicht zur Schule oder haben sie
bereits beendet und dann… nichts,
keine Ausbildung - kein Job.
Es gibt zwar einen
Fernseher, doch die sonstige Einrichtung ist schlicht und traditionell.
Danach besuchen wir die „Dorfkneipe.“ Die Männer und Frauen
sitzen auf dem Boden vor einer kleinen Hütte. Wir gehen hinein und bestellen
Getränke. Meine Eltern probieren traditionelles Zulu-Bier.
Nun kommt auch Jo, unsere eigentlicher Führer,
der uns zu seiner Familie bringt.
Nach dem Abendessen fahren wir zu einem nicht weit
entfernten Waisenhaus. Hier leben 30 Kinder in fünf Häusern. Eine Frau kümmert
sich um sechs Kinder. Verglichen mit der heruntergekommenen Unterkunft, in der
wir übernachten, ist hier alles sauber und ordentlich. Die Kinder sind gesund
und gehen in die Schule.
In der Nacht schlafen wir alle schlecht. Die Decke sieht
aus, als ob sie bald herunterkommen würde und wir hören Moskitos summen.
Am Morgen stehen wir früh auf und fahren zurück nach Eshowe.
Dort können wir noch kurz einen traditionellen Zulu-Heiler besuchen. Überall
liegen Knollen und Pasten. Es sieht aus, wie in einem Häuschen einer
Kräuterheilerin im Mittelalter. Moderne Medizin sucht man vergeblich.